Montag, 24. Juni 2013

LSD: Karl Lagerfelds literarische Droge

„Solange du kein Priester oder Tänzer wirst, kannst du machen, was du willst“, sagte die Mutter von Modeschöpfer Karl Lagerfeld einst zu ihrem Sohnemann – und er hielt Wort. Dass der Modezar seit 2010 nicht nur im Fashion Business unterwegs ist, sondern sich auch als Verleger betätigt, hätte seine Mutter sicherlich abgenickt.

LSD heißt das Kürzel, unter dem Lagerfeld seit drei Jahren auf dem deutschen Buchmarkt vertreten ist. Die Abkürzung steht für für Lagerfeld, Steidl, Druckerei Verlag. Lagerfeld hat LSD zusammen mit dem Verleger Gerhard Steidl gegründet. Unter dessen „Verlagsdach“ gibt Lagerfeld bereits seit vielen Jahren Fotobücher heraus.

Mit LSD ist 2010 ein Verlag für deutschsprachige Büchern entstanden, vor allem Übersetzungen aus dem Englischen und Französischen. Das Besondere: Lagerfeld wählt als Programmchef persönlich alle Titel aus. Zu den Themen zählen Literatur und Biografien ebenso wie Mode, Kunst, Ästhetik und Musik.

Assoziationen zur Droge LSD will der Modezar mit dem Verlagskürzel bewusst wecken: „Die Lektüre ist eine wunderbare Droge, für die es Gott sei Dank keine Entziehungskur gibt, wenn man abhängig davon wird … Dieser Zustand kann sich nur aufs Angenehmste verschlechtern. Ich bin in dieser Beziehung ein glücklich Süchtiger. Kann mir das Leben gar nicht ohne diesen Stoff vorstellen.“, schrieb Lagerfeld zum Start des Verlags. Zu den bisher erschienenen Büchern des LSD Verlags gehört eine Biografie über Coco Chanel ebenso wie die Lebensgeschichte der Konzertpianistin Hélène Mercier Arnault oder eine Abhandlung über „Die Kunst des Mittagsschlafs“.

Welche Bücher im Herbst bei LSD erscheinen, erfahren Sie bei einem Besuch in der Buchhandlung Felix Jud am Neuen Wall. Wir heißen Sie herzlich willkommen und erzählen Ihnen gerne mehr zu LSD!

Dienstag, 4. Juni 2013

Für Liebhaber des Expressionismus: Neue Ausstellung bei Felix Jud

 „Ach mein Junge, jetzt hast du das schöne Geld in den Sumpf geschmissen“, soll die Mutter von Emil Maetzel (1877-1955) geklagt haben, als sie erfuhr, dass ihr Sohn einst ein feuchtes Waldgrundstück im Hamburger Stadtteil Volksdorf erworben hatte – so zumindest schrieb es vor einigen Jahren das Hamburger Abendblatt im Rückblick auf die Historie des Hauses.

Der Maler, Bildhauer und Architekt Emil Maetzel hatte jedoch gute Gründe: Er erbaute in Volksdorf zunächst ein idyllisch gelegenes Sommerhaus und wenig später ein Wohnhaus für seine Familie. Bald schon avancierte der schmucke Garten zur Besucherstätte für expressionistische Künstler, die Emil Maetzel und seine Frau Dorothea Maetzel-Johannsen (1886-1930) dort empfingen.
Das Künstlerpaar prägte das kulturelle Leben der Stadt Hamburg nachhaltig und gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Künstlervereinigung Hamburgische Sezession. Emil Maetzel, der zu den Hauptvertretern des Expressionismus in Hamburg gehörte, wurde 1933 zwangspensioniert und einige seiner Werke als Entartete Kunst beschlagnahmt.

Einen Blick auf das beeindruckende Werk der beiden Künstler können Sie vom 17. Juni bis 17. August in der Buchhandlung Felix Jud werfen. Dort können im Rahmen einer Verkaufsausstellung Exponate von Emil Maetzel und Dorothea Maetzel-Johannsen begutachtet und erworben werden. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!