Donnerstag, 21. März 2013

Mit Henry James nach Florenz


April 1874. Im Alter von fünfzig Jahren bereist ein Mann Florenz. An den Ufern des Flusses Amo wird er von den Erinnerungen an eine romantische Liaison eingeholt, die er 27 Jahre zuvor dort erlebte. Zweifel an der Redlichkeit seiner einstigen Liebe setzten der Romanze allerdings ein jähes Ende. Während der Erzähler seinen Erinnerungen nachsinnt, will es der Zufall, dass er auf ihre nicht minder verführerische Tochter trifft. Und tatsächlich betört sie einem jungen Engländer auf ähnliche Weise, wie er es damals erlebte. Sollte er den Verliebten – in dem er sich selbst gespiegelt sieht – warnen? Schließlich, so ist er überzeugt, war ihre Mutter "die vollendedste Kokette und die gefährlichste, weil sie die perfekteste war". Doch gesteht sich der Erzähler auch ein: "Ich habe ein allzu seriöses Leben geführt (...) eindeutiges Glück hätte anders ausgesehen." Am Ende jedenfalls, sind beide Männer um eine Erfahrung reicher...

„Das Tagebuch eines Mannes von fünfzig Jahren“ ist eine Geschichte persönlicher Verluste, der Angst vor emotionaler Hingabe, von Träumen und Wirklichkeit. Autor Henry James (1843-1916), selbst in New York geboren und später nach England umgesiedelt, lässt in der Erzählung auch eines der zentralen Themen seines Werks – die Spannungen und Gegensätze zwischen amerikanischer und europäischer Kultur – durchscheinen.

Henry James schrieb zwanzig Romane, daneben Theaterstücke und Reiseberichte sowie über hundert Erzählungen, die ihm schon zu Lebzeiten große Anerkennung eintrugen. Er gilt als Meister des psychologischen Romans. Zuletzt ist im Manesse Verlag der Erzählband „Wie alles kam“ erschienen.

„Das Tagebuch eines Mannes von fünfzig Jahren“ ist bisher noch nicht im Deutschen veröffentlicht worden. Nun liegt es in Übersetzung von Friedhelm Rathjen in einer einmaligen Exklusivausgabe in der Edition 5plus vor (88 Seiten, geb. 14,80 Euro) – zu haben ausschließlich in sechs Buchhandlungen, darunter Felix Jud in Hamburg. Dort gab am Abend des 20. März Schauspieler Hanns Zischer einige Passagen der Erzählung zum Besten.

Mittwoch, 13. März 2013

"Großartiger Wahnsinn": Der neue Metrolit Verlag

Wenn die Königin des Internets in die Tasten haut, um ein gedrucktes (!) Buch zu veröffentlichen, kann es um den Printmarkt noch nicht ganz so schlecht bestellt sein. Jenny Lawson – dem Webpublikum als „The Bloggess“ wohlbekannt – hat mit ihrem Debüt-Roman „Let’s pretend this never happened“ im Handumdrehen die Bestsellerliste der New York Times erstürmt. Das Buch ist im Februar unter dem Titel „Das ist nicht wahr, oder?“ auf Deutsch erschienen. Auf äußerst schräge Art – wie es die Leser ihres erfolgreichen Blogs gewohnt sind – schildert Lawson in dem Buch ihre Kindheit im texanischen Hinterland und geht auch auf schwer verdauliche Themen wie Depressionen und Selbstmordgedanken ein.

Jenny Lawsons Roman ist eines von 18 Büchern, die der neue Berliner Metrolit Verlag im ersten Halbjahr 2013 herausgibt. Witzig und skurril sind viele von ihnen, bisweilen auch harte Kost. Etwa die Graphic Novel „Mein Freund Dahmer“, die die Jugendjahre eines der schrecklichsten Serienmörder der US-Geschichte schildert. In erster Linie eine Gesellschaftskritik ist das Buch „Ich, Ich, Ich“, in dem brand eins-Autor Jens Bergmann die Sucht nach Selbstinszenierung analysiert.

Nebst Jenny Lawsons autobiographisch geprägtem Roman sind bereits fünf weitere der insgesamt 18 Titel von Metrolit erschienen – zu haben allesamt bei Felix Jud am Neuen Wall.

Bärbel Brands, Programmleiterin Belletristik bei Metrolit bschreibt das, was der Verlag so treibt, ürbigens als „großartigen Wahnsinn mit Erfolgssaussichten". Man darf gespannt sein.

Donnerstag, 7. März 2013

Felix Jud geht unter die Blogger



Herzlich willkommen, liebe Surfer, Blogger und Freunde des gedruckten Wortes!


Die Hamburger Traditionsbuchhandlung Felix Jud ist ab sofort mit einem Blog im World Wide Web vertreten. Künftig gibt es hier News aus der Buchhandlung, Lesetipps, Romanvorstellungen uvm.


Wer nicht nur virtuell schmökern und stöbern will, ist herzlich eingeladen, bei Felix Jud am Neuen Wall 13 in Hamburg vorbeizuschauen! Wir freuen uns auf Euch!